- Tinbergen
- Tinbergen['tɪnbɛrxə],1) Jan, niederländischer Volkswirtschaftler und Ökonometriker, * Den Haag 12. 4. 1903, ✝ ebenda 9. 6. 1994, Bruder von 2); Professor in Rotterdam (1933-73) und Leiden (1973-75), Mitarbeiter beim niederländischen Zentralamt für Statistik (1929-36, 1938-45) und Leiter des zentralen Büros für Wirtschaftsplanung (1945-55). Tinbergen befasste sich besonders mit Ökonometrie, Konjunkturtheorie, Planung, Entwicklungspolitik und Konvergenztheorie. Der vom Keynesianismus geprägte Wissenschaftler war Mitbegründer der Econometric Society und erhielt 1969 mit R. Frisch den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für seine Arbeiten zur Entwicklung und Anwendung dynamischer Modelle zur Analyse wirtschaftlicher Abläufe.Werke: Econometrie (1941; deutsch Einführung in die Ökonometrie); International economic co-operation (1945); Economic policy. Principles and design (1956; deutsch Wirtschaftspolitik); The design of development (1958; deutsch Grundlagen der Entwicklungsplanung); Mathematical models of economic growth (1962); Central planning (1964); Ontwikkelingsplannen (1967; deutsch Modelle zur Wirtschaftsplanung); Income distribution. Analysis and policies (1975; deutsch Einkommensverteilung); Reshaping the international order (1976); Warfare and welfare (1987); World security and equity (1990).2) Nikolaas, niederländischer Zoologe, * Den Haag 15. 4. 1907, ✝ Oxford 21. 12. 1988, Bruder von 1); wurde 1947 Professor für experimentelle Zoologie in Leiden, 1949 für Verhaltenslehre in Oxford. Tinbergen gilt als Mitbegründer der Verhaltenslehre (v. a. Forschungen zum Verhalten von Insekten, Fischen und Seevögeln); erhielt für seine grundlegenden verhaltensphysiologischen Arbeiten mit K. Lorenz und K. von Frisch 1973 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.Werk: The study of instinct (1951; deutsch Instinktlehre).
Universal-Lexikon. 2012.